Kaminofen ABC
Dieser kleine Ratgeber gibt Ihnen wertvolle allgemeine Tipps und Tricks rund um das Thema Kaminöfen. Für die Montage, den Anschluss und den Betrieb Ihres Geräts beachten Sie aber bitte immer die Bedienungsanleitung Ihres speziellen Kaminofens.
Das Aufstellen im Wohnraum
Beim Aufstellen sollte Folgendes beachtet werden:
· Bitte saubere Handschuhe verwenden und die Lackflächen mit Vorsicht behandeln: Sie sind mit einem Einbrennlack lackiert, der seine Kratzfestigkeit erst nach dem erstmaligen Aufheizen auf Betriebstemperatur (Nennlast) erzielt. Das neue Gerät auch erst nach dem Aufheizen und anschließendem Abkühlen reinigen.
· Den Ofen zum Transport mit einem Spanngurt auf eine Sackkarre spannen.
· Soll der Ofen auf eine Glasunterlegplatte gestellt werden, kann an deren Unterseite umlaufend eine Dichtlippe aus Silikon aufgeklebt werden. In der
Praxis saugen sich ansonsten Staub und Schmutzpartikel unter die durchsichtige Platte.
· Grundsätzlich empfiehlt es sich, kleine Filzgleiter, wie sie bei Stuhlbeinen oder Möbelstücken eingesetzt werden, unter den Ofen zu kleben. Dies verhindert Wackeln und schont die Oberfläche der Unterlage.
Der Anschluss an den Schornstein
Die erforderlichen Sicherheitsabstände entnehmen Sie der Bedienungsanleitung für das Gerät. Über die Sicherheitsabstände am Rauchrohr und am Kaminanschluss weiß Ihr Schornsteinfeger Bescheid.
Direkter Anschluss an die Geräterückwand
· Verbindungsrohr möglichst kurz halten (maximal 1,5 Meter) und leicht steigend verlegen.
· Verbindungsrohr passend ablängen.
· Verbindungsrohr in Wandfutter stecken und Ofen vorsichtig nach hinten rücken.
Anschluss nach oben mittels Rauchrohr
· Das Rauchrohr ist für die optische Wirkung des Geräts im Aufstellraum genauso entscheidend wie der Ofen selbst. Lassen Sie sich Zeit bei der Wahl des Standorts und der Positionierung des Ofens.
· Der Ofen muss immer erst an die passende Stelle gerückt werden. Erst dann ist das Rauchrohr auszumessen und abzulängen. Für die Montage des Rauchrohrs wird der Ofen gegebenenfalls wieder etwas abgerückt.
· Sollten Kratzer am Rauchrohr entstehen, kann man die Rohrstücke nach erfolgter Montage leicht mit entsprechendem hitzebeständigen Lack aus der Sprühdose überlackieren (Ofen und Wand abkleben!).
Die erste Inbetriebnahme
Der Einbrennlack auf dem Gerät wird erst nach mindestens 1 Stunde Aufheizen auf Betriebstemperatur und anschließendem Abkühlen fest. In der Aufheizphase wird der Lack zunächst weich und ist deshalb besonders empfindlich für Beschädigungen – zum Beispiel unter dem Türgriff beim Öffnen der Türe mit dem Bedienhandschuh. Wir empfehlen deshalb, den Ofen bei der ersten Inbetriebnahme so zu befüllen, dass die Tür zum Nachlegen nicht geöffnet werden muss.
Bitte beachten:
Beim ersten Anheizen führen Lackausgasungen an Ofen und Rauchrohr zu Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung:
· Öffnen Sie deshalb Fenster und Türen und sorgen Sie für gute Raumbelüftung!
· Halten Sie sich während dieses Vorgangs nicht unnötig im Aufstellraum auf, um Gesundheitsbeeinträchtigungen zu vermeiden.
· Heizen Sie mindestens 1 Stunde lang bei maximaler Belastungstemperatur (gemäß Betriebsanleitung). Sollte beim ersten Heizvorgang die maximale Temperatur nicht erreicht werden, kann es unter Umständen auch später noch zu den genannten Lackausgasungen kommen.
Das richtige Heizen
Das richtige Heizen jedes Kaminofens erfordert einige Übung. An die optimalen Einstellungen muss man sich zunächst durch Probieren herantasten. Insbesondere die Art, die Größe und der Trocknungsgrad des Brennstoffs sowie der tatsächliche momentane Schornsteinzug sind Parameter, die nicht durch eine einheitliche Werkseinstellung des Ofens abgedeckt werden können.
Die Verbrennung
Durch das Verstellen von Primär- und Sekundärluft und einer eventuell eingebauten Drosselklappe im Abgasrohr sowie durch die Brennstoffaufgabe muss für eine ausreichend hohe Verbrennungstemperatur gesorgt werden, um einen sauberen Verbrennungsprozess zu gewährleisten. Die chemischen Reaktionen bei der Verbrennung laufen um so besser und vollständiger ab, je höher die Verbrennungstemperatur ist. Die Temperatur im Brennraum darf jedoch nicht zu hoch werden, da sonst zuviel Wärme durch den Kamin verloren geht und es im Extremfall zu dauerhaften Schäden, wie zum Beispiel Verzunderungen am Gerät, kommen kann. Zur Einstellung der Luftschieber und der Größe der Brennstoffaufgabemenge beachten Sie bitte Ihre Bedienungsanleitung.
Das Anzünden
Hier haben sich unterschiedliche Methoden bewährt:
1. klassisch:
· zwei bis drei Anzünder auf den Rost legen, darüber Reisig oder kleine Holzstücke verteilen, dann
· entweder zwei bis drei armdicke Holzscheite darüber legen und anzünden, oder
· Anzünder und Reisig direkt anzünden und etwa 5 bis 10 Minuten warten – bis sich das Feuer gut entwickelt hat – und erst dann die Holzscheite als „Lagerfeuer“ nachlegen.
2. oberer Abbrand:
· zwei bis drei Scheite dickes Holz auf den Rost legen, dann
· auf die Holzscheite zwei bis drei Anzünder legen und darüber Reisig oder kleine Holzstücke aufstapeln.
Das Heizen
Nach dem Anzünden geht man folgendermaßen vor:
· Zunächst alle Schieber und gegebenenfalls die Drosselklappe voll öffnen, eventuell zusätzlich die Feuertüre anfangs nur anlehnen (ausprobieren!).
· Circa 15 bis 30 Minuten durchbrennen lassen und danach die Luftschieber auf die in der Bedienungsanleitung Ihres Gerätes genannten Einstellungen verstellen (gerätespezifische Unterschiede!).
· Die in der Bedienungsanleitung genannten Brennstoffaufgabemengen beachten.
Die besten Brennstoff-Tipps:
· Scheitholz mindestens 2 Jahre an einem trockenen Ort lagern.
· Genug Kleinholz beim Anzünden benutzen, dabei „kreuz und quer“ auflegen, damit genug Luft an die Flammen kommt.
· Immer mindestens zwei Scheite Holz aufgeben (die Scheite geben sich gegenseitig Strahlungswärme ab und sorgen so für eine höhere Verbrennungstemperatur und eine bessere Verbrennung).
· Wenn vorhanden, verschiedene Holzsorten bei der Brennstoffaufgabe miteinander mischen. Schnell brennende Hölzer, wie beispielsweise Nadelholz, sorgen für ein rasches Anbrennen, während langsam brennende Hölzer, wie Eiche oder Buche, die Wärme lange halten.
· Beim Verfeuern von Braunkohlebriketts (zum Beispiel zum Halten der Temperatur über Nacht) genug Kleinholz zum „Rundherum- Anglühen“ beilegen. Die in Ihrer Bedienungsanleitung genannten Schieberstellungen wählen.
· Briketts nicht in Zeitungspapier – schon gar nicht in nasses! – wickeln (es glimmt dann zwar etwas länger, wärmt aber wesentlich schlechter und riecht strenger).
Durch das Verbrennen von nicht ausreichend getrocknetem Holz kommt es in der Praxis immer wieder zu Störungen im Kaminofenbetrieb, und auch „alte Hasen“ wundern sich, warum in der neuen Heizsaison die Kaminofenscheibe plötzlich stärker verrußt oder dass sich Rauchrohr und der Schornstein frühzeitig mit einer dicken Rußschicht überziehen. Diese Symptome sind typisch für das Verheizen von schlecht getrocknetem Holz. Auch wenn dieses sich äußerlich trocken anfühlt und Trocknungsrisse aufweist, kann die Restfeuchte im Innern noch recht hoch sein.
Neben der Rußentwicklung hat die Restfeuchte im Brennholz auch einen sehr negativen Einfluss auf dessen Heizwert. Schließlich muss das beinhaltete Wasser mit aufgeheizt und verdampft werden, wofür ein großer Energieanteil bereits verloren geht – ganz abgesehen von der Herabsetzung der Brennraumtemperatur und den damit verbundenen Nachteilen beim chemischen Reaktionsablauf.
Quelle: ORANIER Kaminöfen